Während den Herbstferien soll es nach Mecklenburg-Vorpommern gehen und neben Wandern und Fahrradtouren soll auch mal ein Kranichrastplatz besucht werden.
Da Kraniche recht scheu sein sollen möchte ich das Canon EF 600mm f/4 L IS mk3 mitnehmen. Die Fluchtdistanz eines Kranichs ist etwa 300 Meter. Da wir im Schlafwagen von Basel nach Berlin und dann im IC nach Waren reisen kommt als Fotorucksack der Gitzo Adventury 45L mit. Es ist wesentlich kleiner wie der >F-Stop Shuka< und kann gerade noch das 600er mit angeflanschter Kamera aufnehmen. Ein Einbein-Stativ Gitzo 4552L mit WH-100 Gimbal, die Canon R5 und R6, das EF 16-35/4 L IS mit Adapter, RF 24-105 f/4 L IS, RF 70-200 f/2.8 L IS, div. Zubehör, eine Regenjacke und -hose sowie eine 1.5L Pet müssen auch noch rein.
Doch warum sich das 600er antun wenn man Wandern und Fahrradfahren will? Kraniche sind sehr scheu und es ist anzunehmen, das die Entfernung zu den Vögeln mehrere hundert Meter sein wird, sollte man den welche zu sehen bekommen.
Hier ein Vergleich von 70mm mit der RX100 und mit 840mm an der R5 anhand von Rehen, welche während einer Fahrradfahrt um den Malchinersee am Wegrand standen. Beide Bilder sind von demselben Standort aus gemacht:
Von daher nehme ich das 600er gerne mit als "Schnappschuss"-Objektiv :-).
Waren (Müritz)
Unser Hotel hatten wir in Schorsow gewählt, liegt der Müritz Nationalpark doch nicht weit weg. Am ersten Morgen sind wir vom Hotel zur Beobachtungsstation am Malchinersee bei Dahmen gewandert und haben vor Sonnenaufgang auch schon vorbeifliegende Seeadler, Grau- uns Silberreiher, Gänse und unsere ersten Kraniche gesehen.
Tagsüber umrunden wir auf dem Fahrrad den Malchinersee und am Wegrand in etwa 500 Meter Entfernung hat es dann ein Paar Kraniche, welche sich tagsüber auf dem abgeernteten Feld ihre Nahrung suchen. Und obwohl sie von blossem Auge kaum als Kraniche zu erkennen sind habe ich das Gefühl, sie beobachten uns sehr genau und wir getrauen uns deshalb auch nicht näher an sie heran.
Am nächsten Tag haben wir bei Federow ein Ticket für die Führung am Abend zum Beobachtungsstandort Rederangsee gebucht. 40 Personen haben Platz, mein 600er fällt schon etwas gar auf.
Während den ganzen Ferien zeigte sich bei Sonnenuntergängen eine beeindruckende Farbpalette, welche vermutlich auch durch den Schwefel in der Luft vom Vulkanausbruch in La Palma verstärkt wurde.
Zuerst war keiner da und die Spannung steigt ob sie diese Ecke des Sees auswählen.
Dann kommen die Ersten. Ist schon der Sonnenuntergang eindrücklich, so ist es der ohrenbetäubende Einflug der Kraniche umso mehr. Ein ausgewachsener Kranich kann gut und gerne so laut Trompeten dass er noch 3 Kilometer weiter gehört wird.
Die Kraniche sammeln sich zum Schlafen in flachem Gewässer, welches Schutz vor zum Beispiel Füchsen und Wildschweinen bietet.
Die nächsten Hundert.
Am Schluss rasten etwa 3500 Kraniche dort. Was auf den Bildern fehlt ist die Geräuschkulisse, vermag ein ausgewachsener Kranich doch so laut zu trompeten das er noch 2 bis 3 Kilometer weit gehört wird.
Boddenlandschaft von Zingst und Darss
Nach Schorssow gings Richtung Ostsee. In Zingst haben wir ein Ferienhaus für 5 Tage gebucht. Zingst ist ein Kulturschock. Eine Bausünde ist hässlicher wie die Nächste. Wenn man etwas im Internet recherchiert so stört es auch Einheimische, dass viele mit Reet gedeckte Häuser verschwinden und Häusern ab Stange mit Plastikziegeln in verdichteter Bauweise platz machen. Doch wir sind ja wegen der Natur hier und die ist beeindruckend, sei es der Weststrand ...
Hirsche in der Nähe des Leutturmes...
oder immer mal wieder ein Seeadler...
Eigentlich wollte ich ein Ticket für den Beibachtungsstandort im Nationalpark am Pramort lösen, die vorhandenen Plätze waren aber bereits Monate im Voraus ausgebucht. So haben wir sie allabendlich vom Festland oder Bootstouren beobachtet.
Nach Einbruch der Nacht:
Alles in allem ein beeindruckendes Spektakel mit Sonnenuntergängen und Kranichen jeden Abend welches wir bereits im Nachtzug nach Hause vermissen.
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