Seit Januar ist wieder Home-Office angesagt. Da auch Auslandsreisen nicht möglich sind, wird das Wild in den umliegenden Wäldern von Arlesheim gesucht. Am Morgen oder Abend eine gute Beschäftigung um abzuschalten.
Bei der Suche nach Rotwild bin ich im letzten Oktober über einen Fuchsbau gestolpert. Als nun endlich einmal in unserer Region Schnee fiel habe ich mich an das Loch erinnert und machte beim Wandern einen Umweg um zu sehen, ob es belebt ist. Anhand der Spuren rund um den Bau scheint er es zu sein.
Ende Januar hab ich ein Tag wo sich Online-Sitzung an Online-Sitzung reiht, doch dann endlich mal ein paar Stunden Ruhe. Am Vortag hatte es noch einen halben Meter Schnee, doch nun war mit Föhn die Windrichtung zwar ideal aber leider extremes Tauwetter und der Schnee ging rasend schnell weg. Da der Fuchsbau am unteren Ende des Hanges liegt wird er sicherlich einiges an Wasser abbekommen. Leider war es an dem Nachmittag schon ziemlich düster und bewölkt und der Fuchs zeigte sich erst nach der Dämmerung. Von Auge kaum sichtbar, aber der elektronische Sucher verstärkt das Restlicht super.
Bei der Gelegenheit konnte ich das frisch erworbene Gitzo gts4543ls mit Novoflex-Kugelkopf ausprobieren. Eigentlich war der Probelauf im Februar an der Nordsee bei den Zugvögel gedacht. Netterweise hat der Fuchs genug lange still gehalten, das ich auch mal 1/50s mit 600mm ausprobieren konnte. Man sah dem armen Kerl an, das seine Wohnung nass durch das Schmelzwasser ist und er wohl einiges an Dreck aus dem Bau befördert hat.
Keine Woche später schneit es leicht, also raus aus dem Home-Office und ab in den Wald um frische Spuren im Schnee zu sichten. Ich nehme mal das 300er mit da ich hoffe, etwas im Wald zwischen den Bäumen zu finden und das 600er da zu lang ist. Schon bald sind Fuchsspuren gefunden und ich gehe in der entgegengesetzten Richtung wie der Fuchs in der Hoffnung seinen Bau gefunden zu haben bevor er seine Runde fertig hat. Witzigerweise ist der Bau nur 300m Luftlinie von dem anderen weg. Noch bevor ich den Bau erreiche sehe ich den Fuchs auf der Lichtung. Dummerweise fährt in dem Moment ein Traktor in der Nähe durch und scheucht den Fuchs auf, so dass ich den Fuchs nur von weitem sehe.
Anfang Februar ist Saharastaub angesagt und der Wetterbericht sagt trockenes Wetter voraus. Ein Versuch ist es wert einmal ein Reh von etwas näher vor die Linse zu bekommen. Noch vor Sonnenaufgang gehe ich los und installiere mich im Unterholz am Waldrand. Der Wind scheint in die richtige Richtung zu blasen, doch haben die Rehe keine Lust in der Nähe meines Versteckes durchzulaufen.
In etwa 800 Meter Entfernung grasen zwei Exemplare und ich schleiche mich mit der Canon R5 und dem 600er Tele in Richtung der Rehe. Eines der beiden Rehe ist ein ziemlich misstrauischer Zeitgenosse und ich erstarre jeweils beim Anpirschen zur Salzsäule wenn es den Kopf und die Ohren in meine Richtung dreht.
Bis auf etwa 100 Meter komme ich heran, näher lassen sie mich nicht, doch zusammen mit dem 600er und den 45 Megapixeln der R5 gibt es doch das eine oder andere brauchbare Bild, selbst Freihand bei ISO 12'800.
Inzwischen weiss ich nun was das heisere Bellen im Wald bedeuten. Die beiden Rehe waren danach von der Anhöhe her gut verfolgbar im Wald da das Eine immerzu bellte.
Beim zusammenpacken höre ich etwas im Unterholz grunzen und beim näher gehen sehe ich gerade noch einen Dachs im Bau verschwinden. Da habe ich schon das nächste Projekt wenn ich nach dem Home-Office am Abend frische Luft brauche.
Nachdem Anfang Februar frühlingshafte Temperaturen herrschten liegt nun Mitte Februar wieder eine Schneedecke über dem Land. Da der Wetterbericht bereits wieder warmes Wetter voraussagt versuche ich, nochmals einen Fuchs im Schnee vor die Kamera zu bekommen. Netterweise suchen zwei Fuchse in der Nähe des Waldes ihr Frühstück. Hier eine Auswahl an Bildern:
Die Landung sieht nicht sehr elegant und etwas wie nach 'Wile E. Coyote' aus, aber vermutlich hat er sein Frühstück erwischt:
Auf dem Heimweg gehe ich neugierig einer frischen Spur im Schnee nach und verschrecke zwei Frischlinge, welche sogleich quiekend unter einer Stechpalme Schutz suchen. Da ich die Bache nirgends sehe versuche ich erst gar nicht, die Beiden zu fotografieren sondern suche das Weite.
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