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AutorenbildAisen

F-Stop Sukha

Gemäss Murphys Gesetz ist der Rucksack eines Fotografen immer zu klein. Und ähnlich einer Frauenhandtasche ist es erstaunlich, was im Innern schlummert und eines Tages wieder zu Tage kommt.

Für das Canon EF 400 DO mit angesetzter Kamera braucht es einen Rucksack mit Innenmass 35cm, bei mir ist es der Lowepro Powder 500. Das Canon EF 600mm f/4 geht leider nicht mehr in den Powder rein und die Suche nach etwas Grösserem mit Innenmass 55cm geht los.

Camerasize.com Canon EF 400mm Do mk II vs EF 600mm L IS mkIII

Eine Umfrage bei meinen Kollegen bringt einige Modelle zu Tage, welche sie so durch die Gegend mit dem Supertele schleppen, doch leider sind von den genannten Rücksäcken die meisten nicht mehr am Markt.


Am Schluss bleiben von den genannten Rucksäcken drei Varianten übrig, welche mehr Material wie nur das reine Objektiv mit angesetzter Kamera fassen: Gitzo Adventure 45L, F-Stop Sukha und F-Stop Shinn.


Der Gitzo Adventure 45L ist der einzige der Dreien welcher im Flugzeug als Handgepäck durchgeht. Mit 55cm Innenmass geht das Canon 600mm f/4 mit angesetzter EOS Kamera knapp rein, die Kamera liegt aber unten und das Gewicht des Objektives drückt mit jedem Schritt auf das Bajonett, was mir nicht so sympathisch erscheint.


Die anderen beiden sind vom Hersteller F-Stop, der 70L Rucksack Sukha und die 80L Variante Shinn und beide sind definitiv zu gross als Handgepäck.


In den Rucksack müssen

  • Canon Eos R5

  • Canon EOS R

  • Canon EF 600mm f/4 mkIII L IS mit angesetzter Kamera

  • Adapter EF zu RF

  • Canon EF Extender 1.4 mkIII und Canon EF Extender 2.0 mkIII

  • Canon RF 15-35 f/2.8 L IS

  • Canon RF 24-105 f/4 L IS

  • Canon EF 70-300 f/4.0-5.6 L IS

  • 2-4 Akkus

  • Regenjacke, ab und an Regenhose

  • opt. Mammut Shelter Handschuhe

  • Buff

  • Stirnlampe

  • Trinkrucksack 1.5-3L

  • Proviant

  • Sonnencreme

  • Handy und Geldbörse

  • opt. Canon Fernauslöser

  • Papiernastücher und im Moment Schutzmaske wegen Corona

  • opt. T-Shirt zum Wechseln

und aussen dran evtl

  • Stativ


Anstelle des RF 24-105 f/4 L IS sowie EF 70-300 f/4.0-5.6 L IS (oder EF 100-400) nehme ich auch mal das RF 24-240 f/4-6.3 IS USM mit um Platz und Gewicht zu sparen.



Lowepro Powder BP 500 AW

In den bisher verwendeten Lowepro Powder BP 500 AW passt obiges bis auf das 600er Objektiv. Sein Innenmass beim Fototeil ist 275 x 165 x 310mm und mit seinen Aussenmassen von 335 x 225 x 540mm müsste er noch als Handgepäck beim Fliegen durchgehen.



Der Lowepro ist leer 2.4kg bei 55 Liter Volumen für einen Fotorucksack sehr leicht. Das Material wirkt etwas dünn, ob es stabil ist wird die Zeit zeigen. Es hat reichlich Taschen und Fächer neben dem Fototeil und fasst viel Material und Verpflegung für längere Touren. Die Fächer sind sehr durchdacht bis auf den Deckel, welcher das Hauptfach oben schliessen soll. Wenn der Rucksack nicht voll ist hängt das Teil schlaff herum und kann nicht satt gezogen werden, bei Regen ist dann das Regencover Pflicht.


Der Lowepro hat das Problem, dass der Bauchgurt und Schulterriemen sich beim Laufen lösen und immer nachgezogen werden müssen. Kann der Schulterriemen verknüppelt werden, so ist das sich Lösen beim Bauchgurt etwas nervig. Auch ist der obere Deckel beim Lowepro abnehmbar und macht einen wackligen Eindruck.


Wenn ich ihn bewerten müsste, erhielte er 4.0 von 5 Sternen.



F-Stop Sukha mit Tele Master ICU


Bei F-Stop muss die Innentasche (ICU - Internal Camera Unit) je nach Ausrüstung separat gewählt werden. Beim 80 Liter Rucksack Shinn passt die grösste ICU Cine Master rein, nur wirkt der Shinn als Rucksack riesig.


Beim 70 Liter grossen Sukha geht die 6cm schmallere Tele Master ICU hinein, die Cine Master ist für ihn zu breit. Leider wird die Tele Master ICU nicht mehr hergestellt und es gibt nur noch wenige Exemplare bei den Händlern. Die Tele Master ICU kann auch nach oben geöffnet und beladen werden. Diese ICU füllt den Innenteil des Rucksackes komplett aus und es bleiben noch die Aussentaschen um Proviant und Material zu verstauen.

Die grösste Innentasche für den Sukha, welche noch in Produktion ist, ist die XL Pro ICU (Stand Oktober 2020). Mit 45cm Innenhöhe ist sie jedoch zu klein um die Kamera am Objektiv angesetzt zu lassen und kann nicht von oben beladen werden, sie ist jedoch Handgepäcktauglich. Sollte zusätzlicher Stauraum für Objektive oder Wasserflasschen gewünscht sein, so können an die Befestigungsriemen noch Taschen und Köcher angebracht werden. Auf dem folgenden Bild ist in Blau der Tele Master hinterlegt.


Abmessungen (aussen) F-Stop ICUs:

  • XL Pro 292 x 178 x 483mm 0.93kg

  • Tele Master 292 x 205 x 660mm 2.33kg

  • Cine Master 355 x 209 x 647mm 2.24kg


Der Sukha mit der Tele Master ICU ist mit 4.6kg doch schon fast doppelt so schwer bei 70 Litern Volumen wie der Lowepro Powder 500. Der F-Stop macht im Vergleich einen stabileren und wasserfesteren Eindruck.


Es gäbe den Sukha in einem schönen Orange, jedoch für meinen Einsatz unter anderem bei Tieraufnahmen habe ich das langweilige Mattschwarz gewählt.


Fotografen haben das Dilemma beim Wandern, dass sie ein Tragesystem für ihre schwere Ausrüstung brauchen, schnell an diese kommen müssen und aussen noch ein sperriges Stativ montieren. Zusätzlich sollen die persönlichen Utensilien und Verpflegung rein ohne das der Riegel bei heissem Wetter an der Kamera klebt. Üblicherweise sind solche Rucksacke super zum Schützen und Verstauen von Fotomaterial, aber eine Qual um dieses über die Berge zu tragen. Der Sukha ist bis jetzt der Fotorucksack mit dem besten Tragesystem. Die Belüftung kommt nicht ganz an einen Trekkingrucksack heran, aber ist schon sehr nahe.


Apropos Wasserfest, die Aussenhülle des Sukha ist aus wasserabweissendem Segeltuch und der Boden ist gummiert, die optionale Regenhülle scheint es wirklich nicht zu brauchen. Die beiden Seitentaschen gehen über die ganze Länge und bieten Platz für den Trinkrucksack auf der einen und den restlichen Proviant auf der anderen Seite. Nicht ganz verständlich ist, warum die Öffnung für den Trinkrucksack nicht aus der Seitentasche heraus kommt sondern in den grossen Innenbereich führt.


Der Zugang zur Foto-Ausrüstung erfolgt beim F-Stop wie beim Lowepro vom Rückenteil her. Die Öffnung des Shuka zieht sich über 3/4 des Rückenteils und öffnet sich zwischen den beiden Schultergurten. Die Rückpartie bleibt durch diese Zugriffsart sauber und trocken.


Die Tele-ICU kann auch von oben her geöffnet werden und so kann ich dort die EOS R mit angesetztem 24-105 lagern.


Ich benutze Gatekeeper-Gurte um mein Stativ nicht an der Seite des Rucksacks sondern den Schwerpunkt optimal in der Mitte anzubringen. Die Gatekeeper-Gurte von F-Stop haben an beiden Enden einen Haken und können auch an markenfremden Rucksäcken verwendet werden um schwere und sperrige Sachen aussen anzubringen. Wenn der Rücksack nicht gefüllt ist und das Gewicht durch das 600er Objektiv eher rechts ist, hänge ich das Stativ an der linken Seite mit den vorhandenen Gurten dran.

Von F-Stop gibt es die Lens-Barrels (Objektivköcher) in verschiedenen Grössen, welche aussen am Rucksack angebracht werden können. Normalerweise ist der kleine Lens Barrel small mit den beiden Telekonvertern angebracht.


Ein Nachteil könnte ich mir bei kleineren ICUs wie der Tele Master vorstellen, wenn kleines Material oben eingefüllt wird und dieses zwischen ICU und Aussenwand rutschen kann. Beim Lowepro ist dies durch einen Zwischenboden gelöst, welcher ringsrum dicht gegen die Aussenwand mit Klett abschliesst.


Obwohl er mehr wie doppelt so teuer ist wie der Lowepro Powder 500 ist er jeden Rappen seines Preises wert. Nach Sternen bewertet würde ich ihm 4.75 von 5 geben.

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