Eigentlich wollte ich den Titel dieses Artikels «blackgames in the mist» nennen, doch vermutlich stellen sich die meisten ein Computerspiel vor und nicht Birkhuhner im Nebel.
Dieses Jahr war ich einen Monat früher auf dem Niederhorn wie die letzten Jahre und wollte eigentlich schauen, ob Stein- und Gamswild zu finden ist, stattdessen konnte ich die Balz der Birkhühner beobachten. Bisher habe ich die Birkhähne nur von weitem gesehen wo selbst ein 600mm-Objektiv mit 2-fach Konverter noch eher kurz war. Die Balz der Birkhähne findet ab April bei viel Schnee im Morgengrauen statt.
Ich bin am Freitag Nachmittag aufs Niederhorn gereist und habe mein Zimmer bezogen. Vor dem Nachtessen kurzer Spaziergang und es zeigt sich schon die erste Gams.
Während dem frühen Nachtessen schüttet es in Strömen und ich gehe gut in Regenkleidung eingepackt raus. Die Wetterkulisse ist imposant, hier der Blick Richtung Eiger, Mönch und Jungfrau.
Als der Regen aufhört kommt der Nebel vom Tal hoch. Schon bald höre ich die Rufe der Birkhähne, schleiche mich unter der Kante einer Wiese mit einem Schneefeld an und lege mich am Rande des Schneefeldes in eine Mulde. Vor mir im Nebel sind etwa drei Birkhähne zu hören und schon bald bewegt sich etwas schemenhaft im Nebel.
Der erste Birkhahn betritt die Arena, wo er sich anfängt aufzuplustern und sich gross macht.
Nach einigen Minuten betritt der zweite Birkhahn diese Arena und vollführt seine Show. Nach weiteren 10 Minuten sind insgesamt fünf Hähne auf der Schneefläche und schon bald gehen sie aufeinander los.
Was mich am meisten erstaunt ist, das bei dem schlechten Licht und Kontrast der Autofokus etwas findet wo er sich festhaken kann, die bearbeiteten Bilder sind kontrastreicher wie die Wirklichkeit .
An der Canon EOS R5 befindet sich das EF 600mm L IS f/4 und an der R7 das RF 70-200/2.8 L IS, mittels Crop wird ein 112-320mm. Da die Canon EOS R7 einen lauten Verschluss im Vergleich zur R5 oder R6 hat, stelle ich diesen auf elektronische Auslösung.
Im Vergleich der Sucher ist die R7 auch dürftig, zumindest für mich als Brillenträger. Bei der Verwendung einer R5 oder R6 hatte ich den Sucher nie bewusst wahrgenommen, der Sucher der R7 ist ein Tunnel und ich habe das Gefühl, die einzelnen Pixel wahr zu nehmen. Auch ist es unverständlich, warum das Drehrad und der Joystick anders angeordnet werden mussten wie bei der R5 und R6.
Bei der Auswertung der Bilder zeigt sich, das bis ISO 4000 die R7 gute Bilder abliefert. In der Galerie sind die Daten der Kameras jeweils aufgelistet.
Auf dem Heimweg zeigt sich nochmals eine Gams in der Wand und grast.
Am Morgen darauf war zwar kein Nebel der den Blick auf die Arena in Grau hüllte, doch die Birkhähne waren nicht in Balzstimmung oder die Reviere bereits abgesteckt, so suchte einer der Hähne das Weite sobald der Andere auf ihn zustürmte.
Leider war das Wetter nicht von langer Dauer und die Wolken verdeckten die Sonne bald wieder.
Kurz nach Sonnenaufgang waren bereits einige Wanderer unterwegs und die Hähne zogen sich in den Hang zurück. Dies war der Moment, um das 600mm-Objektiv mit 1.4-Telekonverter an der Canon EOS R7 auszuprobieren. Naja, ISO 4000, Offenblende und Konverter sind dann doch etwas zuviel und das Bild wirkt in der Vergrösserung unscharf oder eher etwas matschig. (Klick auf das Bild zur Vergrösserung)
Doch der Vergleich mit der R5 und derselben Objektiv-Konverter-Kombi zeigt ein ähnliches Bild.
Was an obigen Bildern gut zu sehen ist, wie die Bearbeitung mit DXO PureRAW das Bokeh beruhigt. Links ist jeweils das Original und Rechts das durch DXO berechnete Bild.
Durch die Bearbeitung mit DXO PureRAW kommt vor allem das Gefieder besser zur Geltung, hier einmal ein Beispiel mit der R5 und einmal mit der R7.
Der PreBurst-Modus der R7 half dabei, die Pose der Birkhähne kurz vor dem Ruf einzufangen. Die Hähne stehen ruhig da und plötzlich spreizen sie die Flügel kurz vor dem Ruf. Der Moment, bei dem die Flügel am Weitesten geöffnet sind, ist kaum einzufangen. Durch die halbe Sekunde, welche die R7 vor dem Auslösen aufnimmt, ist dieser Moment als Bild einfach festzuhalten.
Wenn schon keine Tiere vor die Kamera wollten, so schufen die Gewitterstimmung und einige verirrte Sonnenstrahlenso einige Motive auf der Gegenseite des Tales.
Comments